Man muss auch mal was loben: dieser Tag, oder diese Minuten, gefeiert in der Stuttgarter Liederhalle, waren würdig und anregend, ja sogar feierlich. Ein Jugendorchester, ein reizendes Kinderballett, recht anspruchsvolle Animationen. Die Rede des MP BW, Kretschmann, und die des Bundespräsidenten, sie waren fundiert und voller kritischer Anspielungen auf Europa und den Föderalismus, diese besondere Spielart nachkriegsdeutscher Demokratie. Auch kritisch-pastoral: "Man muss glauben, was man kann, dann kann man auch können, was man glaubt" (Gauck)
Man muss bedenken, wir haben die Deutsche Einheit seit 23 Jahren und sie funktioniert, selbst wenn man manchmal denken könnte, dass ein "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" eine Alternative hätte gewesen sein können. Aber war nun nicht, DM besser als DDR, und über allem damals Kohl. Ironischerweise haben Angela und Gauck praktisch einerseits den rheinischen Klüngel und die Bonner Demokratie abgelöst, andererseits Ostdeutschland soweit integriert, dass man es als den Schritt in die richtige Richtung sehen kann. Doch wenn man in den "Osten" fährt, was wir ja alljährlich getan haben, sind auch 23 Jahre nach der Wende die Unterschiede noch spürbar, wirtschaftlich und im Verhalten, in der manchmal andressierten Fröhlichkeit und dem Gefühl, immer noch irgendwie fremd zu sein.
Mag sich in der nächsten Generation noch ändern.
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