Freitag, 1. Oktober 2010

Stuttgart 21 und der Obrigkeitsstaat

Wer auf harmlose Bürger die Polizei hetzt, befürwortet den Polizeistaat. Wie sich die Bilder gleichen: hier und heute prügelnde Polizisten in Kampfuniform, Wasserwerfer und Tränengas, damals und in der DDR 1989 in Leipzig das gleiche. Da stellt man sich doch die Frage, ob die Methoden nicht eine Gesinnung anzeigen, die nicht öffentlich und nicht in den hohlmundigen und nichtssagenden Äußerungen der Politiker zutage tritt, aber doch im Hintergrunde, schwelt. Die Gesinnung nämlich eines durchgreifenden Obrigkeitsstaates, eben eines Polizeistaates, der den Bürger, den mündigen zumal, nicht mehr ernst nimmt und auf blosses Stimmenabgeben reduziert. Der dann durchaus auch ein Unrechtsstaat genannt werden darf.
Die unsägliche Phrasenhaftigkeit der Bundeskanzlerin dazu, die ein völlig unrealistisches Baukonzept ohne Substanz und Struktur in Verbindung bringt  mit der fraglichen Zukunftsfähigkeit des Deutschen Volkes. Ja, sind die denn von allen guten Geistern verlassen? Lassen wir uns so von unsern dämlichen Politikern beschimpfen? Alle die Bürger (es sind menschen wie Du und ich, sagte gestern ein Reporter), die dieses hirnrissige Projekt bekämpfen, sind also nicht zukunftsfähig? Wenn das zuträfe, wäre die Diagnose eines dummen, verdummten und geistlosen Volkee zu stellen, mit allen prognostischen Merkmalen des Unterganges. Nein, das Gegenteil ist richtig: wenn man ein von den Politikern gegen alle Widerstände und wider besseres Wissen gestartetes milliardenschweres Eurograb, das keinen Nutzen als den Politikerruhm zu steigern hat (siehe alle bisher vorliegenden Gutachten) dann ist nicht der Bürger, sondern sind die Mappus, Merkel, Ramsauer und wie sie alle heißen, nicht zukunftsfähig. Nun, die nächsten Wahlen kommen bestimmt, aber leider: der Wähler ist sehr, sehr vergesslich!!
Darum: es muss weitergehen mit den Protesten, gerade jetzt! Und sicher wäre auch eine bundesweite Demo mal angesagt, denn das Problem ist jetzt nicht mehr nur ein lokales Stuttgarter oder Baden-Württembergisches Ländle-Problem, sondern eines, das uns alle angeht!