Montag, 24. November 2008

Rückkehr aus dragon's own land




Zurück aus dem Reiches des Drachens. Gefeiert wurde auch...
Seit 1 Woche befinde ich mich wieder im kalten Deutschland, während es in Shuyang eher herbstlich frisch war. Es war ein wieder sehr interessanter Einsatz, sowohl in fachlicher wie gesellschaftlicher Hinsicht. Was heißt das?
Zunächst fachlich: selten habe ich soviel Zustimmung und Resonanz in diesem kleineren Privatkrankenhaus bekommen und empfunden wie in diesem Einsatz. Lag vielleicht an der relativen Abgeschlossennheit der Region (eher ländlich und eher Provinzstadt)und dem Fehlen von kontinuierlicher Fortbildung.
Gesellchaftlich: es hat sich was geändert in der chinesischen community. Sie sind kritischer auch ihrer eigenen Regierung gegenüber, diskutieren mit mir, dem Ausländer recht offen und möchte mehr demokratie. In gleicher Weise "glauben" sie aber der Regierung mehr als dem Ausländer (Tibetfrage) und meinen: "you don't believe us, we don't believe you". Es ist noch viel Entwicklung notwendig auf dem Wege in eine Bürgergesellschaft, die aber die chinesischen Besonderheiten und ihre kulturellen Traditionen (traditionelle Medizin, aufkommender Buddhismus) berücksichtigen muss.

Montag, 3. November 2008

China SES Einsatz

Das kann man mitteilen: ich bin wieder mal in China im SES-Einsatz. Der Letzte war ja in Juci 2005 und damals waren es eigentlich schöne Erlebnisse, Landschaft, People etc. Und man konnte sehen, wie sich die KP in alles einmischte. Jetzt (3.11.2008, 13:15) befinde ich mich in der Provinz Jangzu (schon mal hier: Lianyungang 2004)und dem Provinznest Shuyang, mit 1 Million EW eher eine Kleinstadt. Es handelt sich wieder um einen kardiologischen Beratungseinsatz an einem 500-Betten-KH mit allen einschlägigen Abteilungen und der Kardiologie mit HKL. Ich sitze morgens in der Sprechstunde und halte zweimal die Woche eine Vorlesung. Morgen wieder. Die Probleme sind
- das KH ist schlecht organisiert
- die (hübsche) Übersetzerin und Kollegin spricht nur unvollkommen Englisch, stammt aus einem andweren südlicheren KH, man hat sie extra eingeflogen!
- sie sprechen am Patienten fast immer chinesisch mit einander ohne notwendige Übersetzungen für mich einzuschließen. Da kommt man sich schon etwas ausgegrenzt vor. Das aber nur als persönliche Note.
Shuyang ist unansehnlich. Als Wochenend-Ausflug Besuch einer öden Pflanzenkultur, danach Besuch einer Parteikultstätte, nämlich des Tschiangkaichek-Mausoleums in der Nähe, absolut vergessenswert.
Apropos Partei: Das KH ist privat, der Eigner ist ein 45jähriger Jungunternehmer, der das KH mit seiner Familie führt, daneben gibt es noch weitere KHs, ebenflls privat. Dies ist neu für mich, und auch die Tatsache, das keiner der Ärzte in der KP ist - man kann aber nicht nachprüfen, ob das auch stimmt. Jedenfalls haben sie ziemlich über ihre Regierung geshompft bei einem dieser Essen am runden Tisch; letzteres rechne ich wieder für mich zu meinen chinesischen Highlights.
Ich werde weiter berichten.