Am 24.4. liefen die letzten zwei Teile des Vierteilers "Das gelobte Land" von Peter Kosminsky (er ist Großbritanniens bedeutendster und umstrittenster Film-und Fernsehregisseur). Ich habe diese vier Teile, die die Geschichte Israels und Palästinas aus der Sicht eines britischen Armee-Sergeants (Len) in den 40ern und die gegenwärtige Geschichte aus der Sicht einer englischen Abiturientin schildern, mit großem Interesse gesehen. Der Film ist grandios. Und er ist sehr israelkritisch, eindringlich die Meinung Grass' bestätigend.
Ein Satz blieb besonders im Gedächtnis: "Ein Staat, so sehr auf Gewalt und Bösartigkeit gegründet ist, kann nicht in Frieden existieren!" Gemeint ist der Staat Israel.
Nun kann man die Frage der Gewalt sicher nicht auf den israelischen Staat beschränken, sondern muss auch die Palästinenser und andere arabische Scharfmacher einschließen. Nur, was Israel angeht, so hat sich der Staat nie um die Belange seiner Nachbarn gekümmert, sondern reine (fast imperialistische) Expansionspolitik betrieben. Siedlungen im palästinensischen Gebiet? Nie kritisch hinterfragt. Zweistaaten-Theorie? Nie wirklich vertreten. Und ich meine hier nicht das Volk Israels mit seinen vielfältigen ethnischen Wurzeln aus der ganzen Welt, sondern die Regierungen und deren rechte Gesellen. Klar, die Übergriffe der Palästinenser mit Selbstmördern und Raketen sind nicht akzeptabel, aber sind sie nur Attacke oder Aktion, nicht auch Reaktion? Spirale der Gewalt, schreiben unsere Medien oft, das trifft die Sache ziemlich, nur ist die Diagnose noch keine Therapie.
Der Film aber - der macht nachdenklich, denn die Wurzeln von allem liegen in diesen unruhigen und mörderischen Tagen der Jahre 45-48. Da wurden die Araber zu richtigen Feinden.
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