Um es vorweg zu nehmen: ich habe auch bei der Wahl zum "Buprä" 2010 Gauck favorisiert. Nun tue ich es logischerweise wieder. Nicht weil er Protestant ist, das nicht. Oder doch? Ein bisschen? Wegen der "Entweltlichung" eine Verweltlichung?? Vom Irrationalen zum Rationalen? Ich finde vor allem, dass Gauck dieses Unverzichtbare, diese Aura der Unabhängigkeit hat, die er im Amt hoffentlich nicht verliert. Doch gibt es ein paar Anmerkungen:
1. Der Parteienrummel und die Anbiederung der FDP bei der SPD war erstaunlich und abgeschmackt. Wieder nur politisches Gerangel. Aber hat man was anderes erwartet? Herr, schmeiß' Hirn ra'.
2. der Ausschluss der Linken aus dem "Findungsprozeß" - wenn es denn einer war - durch Angela war unwürdig und undemokratisch. Der Linken kann man den Vorwurf der Grundgesetzfeindlichkeit nicht machen. Das unterscheidet sie von der Rechtspartei.
3. Der Versuch der Medien, schon jetzt, da er nur Kandidat ist, in seinem Privatleben zu wühlen, seine Lebensgefährtin in die Schlagzeilen zu rücken und Bilder zu zeigen, die ihn zusammen mit Maschmeier und Ferres zeigen, zeugt von wenig Taktgefühl. Hat man was anderes erwartet? Das haben die Medien nun mal nicht, und es drängt sich auch der Verdacht auf, das Wulff doch mit über die Medien-"Kampagne" gestürzt ist. Vierte Gewalt eben. Leider.
4. Gauck-Äußerungen über Sarrazin - da ist er nicht der Einzige, der ihn mutig findet. Denn Deutschland schafft sich über die Geburtenrate ab, denn die Muslime zeugen nun mal mehr Kinder als wir. Denken tun das vielen, politisch korrekt ist es nicht. Also: Gauck ist mutig.
5. Die Occupy-Bewegung, ist sie nicht tatsächlich albern, mit ihrem Guy-Fawkes-Habit? Die Sache selbst, d.h. Kapitalismuskritik, ist ja richtig und notwendig, aber ein paar vermummte Fatzkes ändern die Grundprobleme nicht, da muss schon mehr Revolutionäres her.
Fazit: lasst uns mit Gauck mal schauen, ob ein Bundespräsident für Deutschland notwendig ist oder nicht. Denn manche bezweifeln das.
Mittwoch, 22. Februar 2012
Samstag, 18. Februar 2012
weg isser
Nu isser weg, der Wulffi. So oder ähnlich in Facebook.
Ich habe mich ja schon lange als Verfechter dieses Wunsches geoutet, und jetzt, nach langer Zauder-Zeit (viel zu langer Zeit) ist es endlich passiert. Funktioniert unsere Demokratie denn tatsächlich noch?
Interessant an der neuen Medienhype, die schon etwas selbstgefällig zur Tagesordnung des "Nach-Vorne-Blickens" übergeht, die Beobachtung der handelnden Personen gestern im Fernsehen.
Es war das ernste, angegriffen wirkende und doch etwas verschmitzte Pokerface des Abtretenden, von dem nichts bleibt ausser der Schimäre "der Islam gehört zu Deutschland", das auffiel, mehr aber noch der betont und sicher gewollt betont aufrechte Gang seiner Ehefrau. Diese trug während des ganzen Geredes ihres Gatten eine Art abwesendes, hoheitliches und überhebliches Lächeln vor sich her - einerseits: "was geht mich der ganze Sch... hier überhaupt an", und andererseits: "ihr Journaille, ihr könnt mich mal. Ihr habt uns das hier eingebrockt". So geht eine Diva, aber eine die leider keine mehr ist. Gut sah sie aus in ihrem Kostüm, aber das war schon alles. Ihre Attitüde und der Satz des Gatten "die Medien haben uns verletzt", zeugt von der ganzen Überheblichkeit und Uneinsichtigkeit, ja Heuchelei dieses Kerls und seiner Gschpusi.
So, und das wars. Hoffentlich kommt nun Gauck!!
Donnerstag, 16. Februar 2012
Darüber reden...
Wenn man durch den Regen geht, spannt man einen Schirm auf. So ist das.
Keine Angst - es geht nicht um "Rettungschirme"! Regen ist ein Naturereignis, und man kann den Guss nicht abstellen. Was soll diese Anmerkung, die an Binsigem nicht zu überbieten ist?
Nun, es war eine Pressemeldung, die mich heute interessierte: Es ging um die Veröffentlichung eines mir unbekannten Fussballers über seine im Verlaufe seiner Ball-Tätigkeit erlebten Depressionen. Man müsse "darüber reden", das nennt man im Pressedeutsch "Enttabuisierung". Dies war auch schon der Fall im medialen Ereignis "Enke" vor einigen Jahren; damit befasst sich sogar eine Stiftung gleichen Namens. Man soll auch über z.B. häusliche Gewalt, über "Kindesmißbrauch" "reden". Man soll einfach nicht schweigen - denn dadurch würde man, so die Meinung, das Unheil erträglicher machen. man erinnere sich: die Diagnose der Jetztzeit mit der höchsten Zuwachsrate ist die von psychischen Störungen, von Unzufriedenheit am Arbeitsplatz.Depressionen sind "Mode", man spricht sogar schon vom "Depri" in der Jugendsprache, und mir kommt es vor, dass dieses Reden über Depressionen etwas zu tun hat mit der Metapher vom Aufspannen eines Regenschirms. Vor ein paar Wochen hörte ich einem Vortragsabend über Mobbing zu. Es ging darin um die Möglichkeiten, sich vor dieser erschreckenden, zunehmenden Unmenschlichkeit am Arbeitsplatz zu schützen. Sehr großsprecherisch traten da Psychologen und (meist weibliche) Psychotherapeuten auf, die wortreich und bedenkenlos schwadronierten, dass Kurse, Gespräche und eben "das Reden darüber" die wichtigsten Instrumente zur Bewältigung dieser existentiell bedrohlichen Situationen seien. Take it easy, war die Botschaft.
Nun: kein Wort wurde und wird darüber verloren, dass man - das sagt der Arzt - eigentlich erst die Diagnose stellen sollte, um dann eine geeignete wirksame und nebenwirkungsarme Therapie anzuwenden. Diese richte sich nach den Ursachen, weniger nach den Symptomen. Dies kann zwar sinnvoll sein, aber immer nur vorübergehend, oder - ganz schlimm - als Palliativmaßnahme. Dieses "Reden darüber" kommt mir wie letzteres vor. An die eigentlichen Ursachen wird nicht gerührt. Die sind immer noch tabu! Unsere Arbeitswelt ist schwierig, und das ist eine nur unvollkommene Umschreibung. Sie ist nämlich derartig leistungsabhängig und dadurch antikollegial, dass es einen als Rentner graust, wenn alle nun danach rufen, dass nun auch die Älteren -wer ist das? - wieder an die Arbeit zurückkehren sollen. Ich bin und war zwar kein Gegner von notwendiger Leistung, habe selber gebührend erbracht, möchte aber nicht in diese Arbeitswelt, bei der nichts anderes mehr zählt, zurückkehren, die aber kein Naturereignis ist, dessentwegen man einen Schirm aufspannen kann. Sie ist menschengemacht und menschenverachtend. So ist das. Und daher bleibt einem nur, an die Wurzeln zu gehen und diesen menschenverachtende Verhalten zu verhindern. Wie? Anprangern, öffentlich machen, oder: fatalistisch sein und Palliativmaßnahmen anwenden… Wenn schon "reden", dann über den Arbeitsplatz oder über das, was einen krank macht. Und wütend sein, dass unsere Arbeitswelt so schlimm geworden ist.
Eigentlich weiß ich auch kein Patentrezept. Vergeblichkeiten und Ohnmachten bestimmen wie immer unser Handeln, die wir mit Blindheit geschlagen sind.
Aber das Ausweichen vor der eigentlichen Ursache kann auf Dauer nicht richtig sein.
Und die Betroffnen leiden.
Keine Angst - es geht nicht um "Rettungschirme"! Regen ist ein Naturereignis, und man kann den Guss nicht abstellen. Was soll diese Anmerkung, die an Binsigem nicht zu überbieten ist?
Nun, es war eine Pressemeldung, die mich heute interessierte: Es ging um die Veröffentlichung eines mir unbekannten Fussballers über seine im Verlaufe seiner Ball-Tätigkeit erlebten Depressionen. Man müsse "darüber reden", das nennt man im Pressedeutsch "Enttabuisierung". Dies war auch schon der Fall im medialen Ereignis "Enke" vor einigen Jahren; damit befasst sich sogar eine Stiftung gleichen Namens. Man soll auch über z.B. häusliche Gewalt, über "Kindesmißbrauch" "reden". Man soll einfach nicht schweigen - denn dadurch würde man, so die Meinung, das Unheil erträglicher machen. man erinnere sich: die Diagnose der Jetztzeit mit der höchsten Zuwachsrate ist die von psychischen Störungen, von Unzufriedenheit am Arbeitsplatz.Depressionen sind "Mode", man spricht sogar schon vom "Depri" in der Jugendsprache, und mir kommt es vor, dass dieses Reden über Depressionen etwas zu tun hat mit der Metapher vom Aufspannen eines Regenschirms. Vor ein paar Wochen hörte ich einem Vortragsabend über Mobbing zu. Es ging darin um die Möglichkeiten, sich vor dieser erschreckenden, zunehmenden Unmenschlichkeit am Arbeitsplatz zu schützen. Sehr großsprecherisch traten da Psychologen und (meist weibliche) Psychotherapeuten auf, die wortreich und bedenkenlos schwadronierten, dass Kurse, Gespräche und eben "das Reden darüber" die wichtigsten Instrumente zur Bewältigung dieser existentiell bedrohlichen Situationen seien. Take it easy, war die Botschaft.
Nun: kein Wort wurde und wird darüber verloren, dass man - das sagt der Arzt - eigentlich erst die Diagnose stellen sollte, um dann eine geeignete wirksame und nebenwirkungsarme Therapie anzuwenden. Diese richte sich nach den Ursachen, weniger nach den Symptomen. Dies kann zwar sinnvoll sein, aber immer nur vorübergehend, oder - ganz schlimm - als Palliativmaßnahme. Dieses "Reden darüber" kommt mir wie letzteres vor. An die eigentlichen Ursachen wird nicht gerührt. Die sind immer noch tabu! Unsere Arbeitswelt ist schwierig, und das ist eine nur unvollkommene Umschreibung. Sie ist nämlich derartig leistungsabhängig und dadurch antikollegial, dass es einen als Rentner graust, wenn alle nun danach rufen, dass nun auch die Älteren -wer ist das? - wieder an die Arbeit zurückkehren sollen. Ich bin und war zwar kein Gegner von notwendiger Leistung, habe selber gebührend erbracht, möchte aber nicht in diese Arbeitswelt, bei der nichts anderes mehr zählt, zurückkehren, die aber kein Naturereignis ist, dessentwegen man einen Schirm aufspannen kann. Sie ist menschengemacht und menschenverachtend. So ist das. Und daher bleibt einem nur, an die Wurzeln zu gehen und diesen menschenverachtende Verhalten zu verhindern. Wie? Anprangern, öffentlich machen, oder: fatalistisch sein und Palliativmaßnahmen anwenden… Wenn schon "reden", dann über den Arbeitsplatz oder über das, was einen krank macht. Und wütend sein, dass unsere Arbeitswelt so schlimm geworden ist.
Eigentlich weiß ich auch kein Patentrezept. Vergeblichkeiten und Ohnmachten bestimmen wie immer unser Handeln, die wir mit Blindheit geschlagen sind.
Aber das Ausweichen vor der eigentlichen Ursache kann auf Dauer nicht richtig sein.
Und die Betroffnen leiden.
Freitag, 10. Februar 2012
Demenz
Talkshows machen vor nichts halt.
Wenn ich Alzheimer höre, schreckt mich das, mehr aber erschreckt mich der Umgang mit dieser privaten und bisher unheilbaren Erkrankung in der Öffentlichkeit, sprich in den Talshows. Die kriegen sich ja gar nicht mehr ein vor thematischer Zuneigung. Das schwankt zwischen weinerlichem Sympathiegehabe und erhobenem Zeigefinger, zwischen Trauer und Quote. Man macht heute öffentlich, was man lieber privat erledigen sollte. Man diskutiert in Talkshows (ekelerregend), wie eine so üble Krankheit erlebt wird und nennt das einen (erwünschten) Tabubruch. Dann jedoch geht man wieder zur Tagesordnung über - und der Pflegenotstand bleibt bestehen. "Schuldenkrise" is better to talk of.
Unsere Gesellschaft neigt dazu, das Private vollständig in die Öffentlichkeit zu zerren. Das nennt man wohl Allgemeininteresse, doch in Wahrheit ist es Voyeurismus, denn es ist damit die heimliche Zufriedenheit verbunden, dass es einen (noch) nicht oder dass es wieder den anderen getroffen hat. Es ist allerdings klar, dass die Altersdemenz eines der wichtigsten Themen für Gesellschaft und Medizin in der nahen Zukunft sein wird. Mich stört aber die Medienhype um dieses ernste Thema. Die ist bestürzend, entlarvend und typisiert unsere Gesellschaft, die nicht mehr auf Würde und Distanz, sondern nur noch auf Machbarkeit und Ich-Darstellung setzt. Natürlich bekommt dieser für mich unbekannte Assauer Geld für Buch und Auftritte. Gönne ich ihm. Spendet er es für Demenzkranke und bessert er damit die desolate Situation für Demenzkranke in den Heimen?
Andererseits wirkt diese gleiche Gesellschaft merkwürdig distanziert und abgehoben. Ich nehme als Beispiel die Grussformeln. Schon lange ärgert mich dieses unverbindliche "Hallo" als Ersatz für einen menschlichen Gruß wie z.B. "Guten Tag"; das signalisiert, dass man den andern Menschen ernst nimmt. "Hallo" ist unverbindlich und beliebig - und unterscheidet diese Grußformel nicht von den Talkshows. Auch sie sind unverbindlich und beliebig, und dass da über Alzheimer mit dem Gestus der unersetzlichen Information diskutiert wird (Illner gestern), ist kein Gegenargument.
Da ist die Sendung 37Grad sicher besser: denn da heißt es:
"Aber jeder kann sich allein mit den Zitaten Assauers ein Bild davon machen, wie es ist, wenn das Altern zu einer so schweren Bürde wird und das Gefühl der Ohnmacht auf Seiten der Medizin so offen daliegt. Alzheimer wirkt da auf die meisten von uns vermutlich noch bedrohlicher als Krebs. Bei Letzterem ist in vielen - und immer mehr Fällen - noch berechtigt, von Hoffnung zu sprechen. Bei Alzheimer jedoch, dieser zerstörerischen Krankheit des Geistes, geht es noch immer nur darum, bis zum bitteren Ende die Würde nicht zu verlieren."
Darum geht es: um Würde...
Wenn ich Alzheimer höre, schreckt mich das, mehr aber erschreckt mich der Umgang mit dieser privaten und bisher unheilbaren Erkrankung in der Öffentlichkeit, sprich in den Talshows. Die kriegen sich ja gar nicht mehr ein vor thematischer Zuneigung. Das schwankt zwischen weinerlichem Sympathiegehabe und erhobenem Zeigefinger, zwischen Trauer und Quote. Man macht heute öffentlich, was man lieber privat erledigen sollte. Man diskutiert in Talkshows (ekelerregend), wie eine so üble Krankheit erlebt wird und nennt das einen (erwünschten) Tabubruch. Dann jedoch geht man wieder zur Tagesordnung über - und der Pflegenotstand bleibt bestehen. "Schuldenkrise" is better to talk of.
Unsere Gesellschaft neigt dazu, das Private vollständig in die Öffentlichkeit zu zerren. Das nennt man wohl Allgemeininteresse, doch in Wahrheit ist es Voyeurismus, denn es ist damit die heimliche Zufriedenheit verbunden, dass es einen (noch) nicht oder dass es wieder den anderen getroffen hat. Es ist allerdings klar, dass die Altersdemenz eines der wichtigsten Themen für Gesellschaft und Medizin in der nahen Zukunft sein wird. Mich stört aber die Medienhype um dieses ernste Thema. Die ist bestürzend, entlarvend und typisiert unsere Gesellschaft, die nicht mehr auf Würde und Distanz, sondern nur noch auf Machbarkeit und Ich-Darstellung setzt. Natürlich bekommt dieser für mich unbekannte Assauer Geld für Buch und Auftritte. Gönne ich ihm. Spendet er es für Demenzkranke und bessert er damit die desolate Situation für Demenzkranke in den Heimen?
Andererseits wirkt diese gleiche Gesellschaft merkwürdig distanziert und abgehoben. Ich nehme als Beispiel die Grussformeln. Schon lange ärgert mich dieses unverbindliche "Hallo" als Ersatz für einen menschlichen Gruß wie z.B. "Guten Tag"; das signalisiert, dass man den andern Menschen ernst nimmt. "Hallo" ist unverbindlich und beliebig - und unterscheidet diese Grußformel nicht von den Talkshows. Auch sie sind unverbindlich und beliebig, und dass da über Alzheimer mit dem Gestus der unersetzlichen Information diskutiert wird (Illner gestern), ist kein Gegenargument.
Da ist die Sendung 37Grad sicher besser: denn da heißt es:
"Aber jeder kann sich allein mit den Zitaten Assauers ein Bild davon machen, wie es ist, wenn das Altern zu einer so schweren Bürde wird und das Gefühl der Ohnmacht auf Seiten der Medizin so offen daliegt. Alzheimer wirkt da auf die meisten von uns vermutlich noch bedrohlicher als Krebs. Bei Letzterem ist in vielen - und immer mehr Fällen - noch berechtigt, von Hoffnung zu sprechen. Bei Alzheimer jedoch, dieser zerstörerischen Krankheit des Geistes, geht es noch immer nur darum, bis zum bitteren Ende die Würde nicht zu verlieren."
Darum geht es: um Würde...
Mittwoch, 8. Februar 2012
Unsere Angela halt...
Ansichten eines Unbedarften.
Angela Merkel- sehr pastoral - in einer Sendung mit griechischen Jugendlichen und Studenten: "Ich will niemanden beschweren, etwa mit schlechten Zukunftsaussichten oder so. Aber jeder muss wissen, dass dieser Weg (GH: der sozialen Härten) der einzig richtige ist." Das gegenüber einer Betriebswirtschaftsstudentin, die die Zukunft ihrer Generation in diesem Land in Frage stellte. Zynischer geht's nicht.
Man muss nochmals deutlich machen: es handelt sich um eine Krise nicht der Länder, sondern der Kreditpolitik der Banken. Also werden auch nicht die Länder "saniert", sondern die Banken, oder das Undefinierbare, in dem sie agieren, was man unter den "Märkten", oder noch anonymer, dem "Finanzsektor" versteht.
Es handelt sich um ein undurchsichtiges und unklares Geschehen, das sich unserem Verständnis (und auch dem unserer Politiker) weitgehend entzieht! Nur eines scheint festzustehen: Wir sind dem Geschehen ausgeliefert und werden ihm sogar geopfert, als Zahlende nämlich. Politik, die ja "gestalten" will, ist der Spielball der Märkte, diese Politik kann schon lange nicht mehr gestalten. Nur weiss keiner, wer in Wahrheit das ist - die Märkte. Schon der Plural schreckt auf: das ist kein Markt, auf dem man seine Haut tragen kann, sondern das sind mehrere, vielleicht unendlich viele, und sie sind nicht fassbar. Stichwort wie immer an dieser Stelle "Hedgefonds".
Gut, die Banken kann man an die Kandare legen, was übrigens auch nicht wirklich einer tut. Denn da sich sich so sehr wehren (können), bleiben die Dinge auch im Sande stecken. Die Politik kann nicht mehr gestalten, denn täte sie es, würden Mechanismen auftreten, die mit dem Erhalt (oder dem Untergang) von Arbeitsplätzen und dem Wohlstand zu tun haben. Früher hieß es mal "Wohlstand für alle!" Heute gibt's Hartz IV.
Das Killer-Argument ist immer noch "Was Arbeitsplätze gefährdet, ist nicht machbar", schon aus Wählergründen. Dieser Wähler, ach.
Ist der nicht inzwischen ein Wutbürger? Der alles will, aber so gar nichts erreichen kann? Direkte Demokratie? Schön wäre es, aber da ist ein Hinderungsgrund: die Politiker können das um ihrer selbst willen nicht wollen. Sie wären dann ja überflüssig. Da und schon da beißen sich eine Reihe von Katzen in ihre Schwänze. Und jaulen.
Unsere "westliche" Gesellschaft mit ihrem Konsum- und Wachstumswahn ist eigentlich am Ende. Doch was ist die Alternative? Weniger ist mehr? Ist Armut besser als Reichtum?
Kapitalismus (in dem auch die alte Tante Sozialdemokratie unterzugehen droht) ist als Endzeit-Szenario begriffen worden, unter den man einen dicken Strich ziehen muss, so wie Hanno in den Buddenbrooks: "Ich glaubte, danach kommt nichts mehr".
Man muss nochmals deutlich machen: es handelt sich um eine Krise nicht der Länder, sondern der Kreditpolitik der Banken. Also werden auch nicht die Länder "saniert", sondern die Banken, oder das Undefinierbare, in dem sie agieren, was man unter den "Märkten", oder noch anonymer, dem "Finanzsektor" versteht.
Es handelt sich um ein undurchsichtiges und unklares Geschehen, das sich unserem Verständnis (und auch dem unserer Politiker) weitgehend entzieht! Nur eines scheint festzustehen: Wir sind dem Geschehen ausgeliefert und werden ihm sogar geopfert, als Zahlende nämlich. Politik, die ja "gestalten" will, ist der Spielball der Märkte, diese Politik kann schon lange nicht mehr gestalten. Nur weiss keiner, wer in Wahrheit das ist - die Märkte. Schon der Plural schreckt auf: das ist kein Markt, auf dem man seine Haut tragen kann, sondern das sind mehrere, vielleicht unendlich viele, und sie sind nicht fassbar. Stichwort wie immer an dieser Stelle "Hedgefonds".
Gut, die Banken kann man an die Kandare legen, was übrigens auch nicht wirklich einer tut. Denn da sich sich so sehr wehren (können), bleiben die Dinge auch im Sande stecken. Die Politik kann nicht mehr gestalten, denn täte sie es, würden Mechanismen auftreten, die mit dem Erhalt (oder dem Untergang) von Arbeitsplätzen und dem Wohlstand zu tun haben. Früher hieß es mal "Wohlstand für alle!" Heute gibt's Hartz IV.
Das Killer-Argument ist immer noch "Was Arbeitsplätze gefährdet, ist nicht machbar", schon aus Wählergründen. Dieser Wähler, ach.
Ist der nicht inzwischen ein Wutbürger? Der alles will, aber so gar nichts erreichen kann? Direkte Demokratie? Schön wäre es, aber da ist ein Hinderungsgrund: die Politiker können das um ihrer selbst willen nicht wollen. Sie wären dann ja überflüssig. Da und schon da beißen sich eine Reihe von Katzen in ihre Schwänze. Und jaulen.
Unsere "westliche" Gesellschaft mit ihrem Konsum- und Wachstumswahn ist eigentlich am Ende. Doch was ist die Alternative? Weniger ist mehr? Ist Armut besser als Reichtum?
Kapitalismus (in dem auch die alte Tante Sozialdemokratie unterzugehen droht) ist als Endzeit-Szenario begriffen worden, unter den man einen dicken Strich ziehen muss, so wie Hanno in den Buddenbrooks: "Ich glaubte, danach kommt nichts mehr".
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