Nun habe ich per Aufzeichnung den Tatort des vorletzten Sonntags "Satisfaktion" mit dem herrlichen Prof. Börne, dem Kommissar Thiel und natrülich Alberich gesehen. das pikante an diesem Tatort: die (überraschend objektive) Darstellung des Verbindungslebens am Beispiel eines Corps in Münster, einschließlich der Fechtszenen und eines Stiftungsfestes. Keine Spur von Besserwisserei, keine Ideologisierung und voe allem keine Hetze gegen die Verbindungen. Es wurde das Vorurteil "braune Soße", das in den Köpfen der Unkundigen (hier: Thiel) vorherrscht, genannt aber auch gleich relativiert, denn dieser Tatort war eben informativ. Dass die Verbindungen sich den Vorwurf des Pöstchen-Mauschelns (also des Protektionismus)gefallen lassen müssen, ist klar, und das wurde auch hier natürlich dramaturgisch genutzt. (Aber wenn man die Posten- und Beziehungschiebungen der Parteien nimmt, sieht alles nich mehr so einseitig aus, wird aber in der Öffentlichkeit toleriert!) Interessante Definition von Tradition: Sie sei nicht Bewahrung von Asche sondern Weitergabe des Feuers... Wurde vom andersdenkenden Thiel variiert: ... sondern Weiergabe von Streichhölzern; gemeint das politische Zündeln??? Dann das Fechten (hier als Duell, heute ja mit Recht verboten), nach der Mensur (hoch bitte, Mensur, los!) verriet Börne (der Paukant): "Eigentlich wars ja richtig toll!", was es tatsächlich trifft. Alberich entgegnet: "Die Männer sind doch alle verrückt!",was auch irgendwo stimmt.
Also: man denke sich: ein gut recherchierter Film über das Verbindungsleben - viellciht doch ein neues Denken, eine neue Zeit?
Schade nur, dass der dargestellte Bund nicht die Burschenschaft war. Aber dieser Protektionismus hier - ein Corps-Spezifikum?
Für mich wars eine neue Erfahrung!
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