Ich bin ja trotz des Dudelfunk-Gehabes ein treuer Hörer des Deutschland-Radios Kultur. Da interessiert besonders das politische Feuilleton.
Das von gestern befasste sich mit Facebook, Börsenunternehmen und Freundesammmler, dazu ein Datenkrake und ein "soziales" Netz. Sozial ist dabei wohl nur und nur für ihn, dass der Unternehmer Zuckerberg Milliardär ist. Diesem Netz also wünscht die Autorin ds Feuilletons von gestern "den Untergang". Sowas aber auch. Was, Du bist nicht auf Facebook? Frage von Zeitgenossen, des anderen Gestrigkeit zu entlarven. Nun, ich bekenne: ich bin ein Technikfreak und habe mich daher auch auf diesem Netz angemeldet. Auch um meine diversen Websiten in die Öffentlichkeit zu bringen (also ein "nützlicher" Ansatz?.
Marita, meine Frau, ist übrigens auch bei Facebook.
Man kann sich nun vor so genannten Freundschaftsanfragen nicht mehr retten, interessant ist dabei nur, wie häufig das passiert, wie nebensächlich auch. Erfreulich ist dabei nichts, denn diese "Freundschaften" sind alle höchst unverbindlich und man muss den Verdacht haben, dass das nur dem Firmen-Datenpool nützt. Schreckliche schöne neue Welt, die sich da auftut.
Julia Friedrichs, die Verfasserin des Feuilletons, schrieb:
>>Fassen wir also das längst Bekannte zusammen: Facebook ist ein Unternehmen, dass um jeden Preis an möglichst viele Daten kommen will. Das sie scannt und speichert und verkauft. Dieses Geschäft aber hinter einer Weltverbesserungs-Attitüde verbirgt. Ich kann solch ein Unternehmen nicht mögen.<<
Nun: Dem ist uneingeschränkt zuzustimmen. Auch ich wünsche dem Netz den Untergang, aber er wird leider nicht eintreten. Das freimütige Preisgeben persönlicher Daten ist heute so was wie eine Selbstverständlichkeit. Das heißt Schindluder mit der Privatsphäre treiben. Aber die haben wir eben sowieso nicht mehr. Insofern ist Facebook ein Spiegel unserer globalen Gesellschaft, die nun (über ein ironisches, abgehobenes Maß der geistig Hochstehenden hinaus) zu kritisieren ein vergebliches Unterfangen ist.
Es sei denn, der Absturz des Unternehmens an der Börse leitet seinen Untergang ökonomisch ein. Ohne Börse nämlich keine Welt, ohne Börse also auch kein Facebook.
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