Leider ist die Frage nach rechtem, ja rechtsradikalem Gedankengut und wenigstens zweideutigen Verhaltensweisen bei Burschenschaften wenigstens teilweise zu bejahen. Manche Bünde in der Deutschen Burschenschaft und besonders der Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG), die österreichischen Burschenschaften nahestehen, lassen den Schluss zu, dass hier berechtigte Zweifel an ihrer Vergangenheitsbewältigung und damit ihrer Rechtsstaatlichkeit vorliegen. Es wird ein revisionistischer Volkstumsbegriff gepflegt, es wird in der täglichen Praxis mit rechten Politikern (auch der NPD) sympathisiert, und es werden mit ihnen Vortragsabende gestaltet. Eine öffentliche Distanzierung von der rechten Szene und auch von der burschenschaftlichen Vergangenheit während der Nazidiktatur erfolgt nicht.
Der Dachverband DB entkräftet diese Vorwürfe bisher nicht. Der Eindruck, sie stünden sehr weit “rechts”, ist vorhanden, und in der medialen Öffentlichkeit wird das zur Verfestigung des Klischees der “rechtslastigen” Burschenschaften allgemein und damit “aller” Verbindungen perpetuiert. Das ist das Problem, oder besser: die Bünde, die das zulassen, sind das Problem. Wenn man allerdings diejenigen betrachtet, von denen die rechten Vorwürfe immer wieder ins Spiel gebracht werden, so handelt es sich um meist sehr junge Mitglieder linker Gruppen an den Hochschulen, etwa der Jusos, die nicht diskutieren wollen und sich in klischeehaften Vorstellungen selbstgefällig und selbstgerecht geben. Hinzu kommt, dass diese Gruppen sich nicht nur verbal, sondern sich auch real-gewalttätig gegen die Verbindungen stellen, und in der letzten Zeit vermehrt Sachbeschädigungen an Verbindungshäusern vorgenommen haben. Das aber ist mindestens so radikal wie das, was man den Verbindungen vorwirft, nur linksradikal!
Es gehrt aber auch anders: Bünde hingegen, wie die Freiburger Burschenschaft Alemannia und andere der NDB Nahestehende, die die Klischees nicht nur nicht unterfüttern, sondern sie auch abgebaut haben, bemühen sich redlich um ein anderes liberales Erscheinungsbild, wie aktive Haltung gegen Rechts, Aufnahme von Ausländern, Europa-Akzeptanz - doch sie werden in der Öffentlichkeit nicht bemerkt. Das muss sich ändern.
/ghe Alemannia Freiburg Z!
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