Dienstag, 12. Januar 2010 08:04
Angela sagt ja nichts mehr. SPD und Al Qaida sind auch nicht mehr so präsent und Wahlen stehen bis Mai auch nicht an. So fehlen hämische Nachrichten derzeit, wenn man von Liebesaffären irischer Politiker und dem Wirtschaftsreisenden namens Westerwelle mal absieht. Sicher Margot hat‘s mal gesagt, wie schön, endlich mal ein(e), die „Afghanistan nicht gut“ findet, aber – sie rudert jetzt ganz schön zurück, nachdem sie vor den vonundzu G. zitiert wurde. Tja, ein paar Nachrichten eben.
Aber was ist das schon gegen diese Katastrophe:
Eine beispiellose Katastrophe namens Nachrichtenflut, den Wintereinbruch, denn mehr war es ja nicht, betreffend, ist über den Nachrichten-konsumierenden Rentner hereingebrochen. Man sprach von Schneechaos, Schneekatastrophe und auch vom Elend der Menschen in der Kälte, die allerdings teilweise lustig über die Schneehügel rutschten und auch bei Geschehnissen, wie dem Landeanflug des Autos in den Graben, nur ein wenn auch etwas gezwungenes Lächeln aussandten – es ist eben Winter. Es soll auch Erfrierende und Erfrorene gegeben haben. Leider viel zu wenige, um die Schlagzeiten zu füllen und die Auflage oder Reichweite oder Quote zu erhöhen… Winterliches wurde zu Lebensbedrohung, es wurde in der Tat empfohlen, sich für mindesten drei Tage Lebensmittelvorräte anzulegen, sozusagen, Notversorgung wegen der drohenden Vernichtung!
Sicher, in manchen Regionen, etwa auf der Insel Fehmarn, muss es ziemlich eklig gewesen sein, der Schnee und das alles. Der dortige Bürgermeister kam mindestens fünfmal in den Nachrichten vor; der hatte eben auch was davon. PR durch Daisy, so hieß das Tief nämlich das den Schnee mit sich trug.
Wir sind also nochmal davon gekommen. Heute ist schon „the day after“.
Alles überzogen, überspitzt und an den Haaren herbeigezogen. Man muss eben Nachrichten fabrizieren, um der Nachrichten willen. Daran hängt ja die Nachrichtenindustrie, Moderatoren wollen bezahlt, Korrespondenten (in Wintervermummung, spaßig!) wollen gesendet und „specials“ wollen verbreitet werden. So ein blöder Schwachsinn! Und dem sind wir Rentner als Fernsehkonsumenten mit Flachbildschirm, ausgeliefert. Wie hieß es doch gleich? Jetzt sind nicht nur die Bildschirme flach, auch die Programme. Und das ist eine wichtige Wahrheit des neuen Jahres.
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