Was schlimm ist: Wir leben in einer tabulosen Gesellschaft: las heute im Internet, da stelle sich einer in der unsäglich kranken Castingschau des noch kränkeren Dieter Bohlen vor, der „Beethoven pupsen“ könne. Unsere Gesellschaft, besonders die der Jüngeren, meint nun, dass das besonders witzig sei und wird sich „krank“ lachen. Ich bin sicher, dass der Künstler eine Chance hat, in dieser Schau irgendwas Brüllendes zu gewinnen. Das ist eben die Tabulosigkeit, mit der wir leben, ich wie die Jungen, die das, allerdings im Gegensatz zu mir, für völlig normal halten. Würde gern wissen, wie meine inzwischen denkfähigen Enkel das sehen.
Was aber sind Tabus? Etwas, das man in der interaktiven Kommunikation ausklammert, weil es Intimsphären (die früheren „Unaussprechlichen“ – das waren Unterhosen) berührt, oder weil es eine Werte-Wahrnehmung erhält, die für ein anspruchsvolles Zusammenleben notwendig ist (etwa: das tut man nicht, sowas sagt man nicht). Was ich sagen will: wer derartig ohne Tabus lebt, lebt auch ohne Wertbezug. Und er achtet nichts mehr als „wert“-voll, damit ist auch der Zügelung und Hemmung (in positivem Sinn) kein Raum mehr gegeben.
Ist nicht unsere gewaltbereite Gesellschaft besonders wiederum der Jüngeren darin mit begründet? Zuschlagen, zerstören von etwas, das sowieso ohne Wert ist? Und auch, wenn es ein Mensch ist? München (Totschlag eines mutigen, sich einmischenden Bürgers), Berlin (brutale Verletzung eines Älteren, sich Einmischenden), Frankfurt (Mädchen-Schlägertrupp) – alles Hinweise, wenn nicht Beweise dessen, was gesagt ist! Alles vor kurzem passiert, in den Medien mit scheinheiliger Entrüstung breitgetreten, sonst wüsste man das nicht. Die Medien, das ist natürlich eine Pauschalierung, und es gibt auch "gute". Auch gut.
Ich bin eben ein Älterer, der Werte schätzt, besonders wenn es kulturelle sind. Armer Beethoven!
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Samstag, 17. Oktober 2009
Sonntag, 11. Oktober 2009
"schwarzer" Tag für das Saarland
Dies sandte heute Heiko Mass, der SPD-Kandidat für das Amt des MP, und dem ist nichts hinzuzufügen:
Zu der Entscheidung des Landesparteitages der Saar- Grünen erklärt der Landesvorsitzende der SPD Saar, Heiko Maas:
„Die Entscheidung des Landesparteitages von Bündnis90/Die Grünen ist eine Entscheidung gegen den Politikwechsel und für ein „Weiter so“ des abgewirtschafteten und abgewählten Ministerpräsidenten Peter Müller. Hubert Ulrich hat sich mit seinem Vorhaben, eine Rot-Rot-Grüne Reformkoalition zu verhindern, durchgesetzt. Damit bleibt ein Neuanfang aus, Ulrich hat stattdessen mit den Wendehälsen der CDU und der FDP einen Pakt gegen die strukturelle Mehrheit der Wähler geschmiedet.
Vielen Grünen-Wählern dürfte sich der Magen umdrehen: Aus ihren Stimmen für einen Wechsel werden jetzt Müller-Stimmen, die die politische Restlaufzeit der Müller-CDU verlängern. Das ist kein guter Tag für unser Land.
Müller und Co. haben in den Sondierungsgesprächen gezeigt, dass sie an keiner ihrer politischen Positionen hängen, sondern nur an ihren Ämtern. Die damit zum Ausdruck kommende völlige Überzeugungs- und Prinzipienlosigkeit diskreditiert nicht nur das gesamte Führungspersonal der CDU, sondern auch die Glaubwürdigkeit dieser Partei für lange Zeit. So verkommt Politik zur Schacherei.
Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass Hubert Ulrich die sechswöchige Sondierungsphase lediglich dazu missbraucht hat, Delegierte mit Anrufen in seinem Sinne zu „bearbeiten“ und entsprechende Mehrheiten zu organisieren. Die vorgegaukelte Basisentscheidung wurde so zur Farce.
Zu der Entscheidung des Landesparteitages der Saar- Grünen erklärt der Landesvorsitzende der SPD Saar, Heiko Maas:
„Die Entscheidung des Landesparteitages von Bündnis90/Die Grünen ist eine Entscheidung gegen den Politikwechsel und für ein „Weiter so“ des abgewirtschafteten und abgewählten Ministerpräsidenten Peter Müller. Hubert Ulrich hat sich mit seinem Vorhaben, eine Rot-Rot-Grüne Reformkoalition zu verhindern, durchgesetzt. Damit bleibt ein Neuanfang aus, Ulrich hat stattdessen mit den Wendehälsen der CDU und der FDP einen Pakt gegen die strukturelle Mehrheit der Wähler geschmiedet.
Vielen Grünen-Wählern dürfte sich der Magen umdrehen: Aus ihren Stimmen für einen Wechsel werden jetzt Müller-Stimmen, die die politische Restlaufzeit der Müller-CDU verlängern. Das ist kein guter Tag für unser Land.
Müller und Co. haben in den Sondierungsgesprächen gezeigt, dass sie an keiner ihrer politischen Positionen hängen, sondern nur an ihren Ämtern. Die damit zum Ausdruck kommende völlige Überzeugungs- und Prinzipienlosigkeit diskreditiert nicht nur das gesamte Führungspersonal der CDU, sondern auch die Glaubwürdigkeit dieser Partei für lange Zeit. So verkommt Politik zur Schacherei.
Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass Hubert Ulrich die sechswöchige Sondierungsphase lediglich dazu missbraucht hat, Delegierte mit Anrufen in seinem Sinne zu „bearbeiten“ und entsprechende Mehrheiten zu organisieren. Die vorgegaukelte Basisentscheidung wurde so zur Farce.
Dienstag, 6. Oktober 2009
Sarrazins Migrationshintergund
Da rauscht es aber mächtig im deutschen Blätterwald: es wagt da einer, Migranten kritisch zu beäugen, er wagt es Türken und Araber als integrationsfeindlich zu bezeichnen und sagt z.B.:
<<Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.>>
Der das sagt, früherer Finanzsenator von Berlin, Sozi und Volkswirt, breitet das in einem 17seitigen Interview mit einem hier eher unbekannten periodical namens "lettre international" aus und wird nun quasi "abgeschossen". Es ist natürlich nicht das, was hierzulande an politischer Korrektheit gefordert wird, jener Geisteshaltung, die die Kritikfähigkeit und -kraft der Öffentlichkeit mehr und mehr abtötet. Und es ist sicher überspitzt, doch wenn man das ganze Interview liest (wer tut das schon?) sieht die Sache ganz anders aus. Hier ist der Link!
Er sagt darin nämlich auch:
<<Man muß aufhören, von „den” Migranten zu reden.
Wir müssen uns einmal die unterschiedlichen Migrantengruppen anschauen. Die Vietnamesen: Die Eltern können kaum Deutsch, verkaufen Zigaretten oder haben einen Kiosk. Die Vietnamesen der zweiten Generation haben dann durchweg bessere Schulnoten und höhere Abiturientenquoten als die Deutschen.>>
Und in dieser Relation ist dann alles andere viel klarer und vielleicht sogar richtiger, wenn auch, und diesen Vorwurf muss er sich gefallen lassen, eine Pauschalierung (positiv und negativ natürlich) Tatsachen auch verwischen kann. Den Türken oder Araber mit mangelhafter Integration gibt es nämlich nicht, sondern immer auch die gegenteiligen Entwicklungen (auch das sagt Sarrazin!). Aber wir haben alle auch mehr oder weniger diese oder ähnliche Erfahrungen gemacht. Und sollten daher ehrlich sien. Und Sarrazin nicht verteufeln, sondern hinterfragen!
/ghe
<<Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.>>
Der das sagt, früherer Finanzsenator von Berlin, Sozi und Volkswirt, breitet das in einem 17seitigen Interview mit einem hier eher unbekannten periodical namens "lettre international" aus und wird nun quasi "abgeschossen". Es ist natürlich nicht das, was hierzulande an politischer Korrektheit gefordert wird, jener Geisteshaltung, die die Kritikfähigkeit und -kraft der Öffentlichkeit mehr und mehr abtötet. Und es ist sicher überspitzt, doch wenn man das ganze Interview liest (wer tut das schon?) sieht die Sache ganz anders aus. Hier ist der Link!
Er sagt darin nämlich auch:
<<Man muß aufhören, von „den” Migranten zu reden.
Wir müssen uns einmal die unterschiedlichen Migrantengruppen anschauen. Die Vietnamesen: Die Eltern können kaum Deutsch, verkaufen Zigaretten oder haben einen Kiosk. Die Vietnamesen der zweiten Generation haben dann durchweg bessere Schulnoten und höhere Abiturientenquoten als die Deutschen.>>
Und in dieser Relation ist dann alles andere viel klarer und vielleicht sogar richtiger, wenn auch, und diesen Vorwurf muss er sich gefallen lassen, eine Pauschalierung (positiv und negativ natürlich) Tatsachen auch verwischen kann. Den Türken oder Araber mit mangelhafter Integration gibt es nämlich nicht, sondern immer auch die gegenteiligen Entwicklungen (auch das sagt Sarrazin!). Aber wir haben alle auch mehr oder weniger diese oder ähnliche Erfahrungen gemacht. Und sollten daher ehrlich sien. Und Sarrazin nicht verteufeln, sondern hinterfragen!
/ghe