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Dienstag, 6. Oktober 2009

Sarrazins Migrationshintergund

Da rauscht es aber mächtig im deutschen Blätterwald: es wagt da einer, Migranten kritisch zu beäugen, er wagt es Türken und Araber als integrationsfeindlich zu bezeichnen und sagt z.B.:
<<Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.>>
Der das sagt, früherer Finanzsenator von Berlin, Sozi und Volkswirt, breitet das in einem 17seitigen Interview mit einem hier eher unbekannten periodical namens "lettre international" aus und wird nun quasi "abgeschossen". Es ist natürlich nicht das, was hierzulande an politischer Korrektheit gefordert wird, jener Geisteshaltung, die die Kritikfähigkeit und -kraft der Öffentlichkeit mehr und mehr abtötet. Und es ist sicher überspitzt, doch wenn man das ganze Interview liest (wer tut das schon?) sieht die Sache ganz anders aus. Hier ist der Link!
Er sagt darin nämlich auch:
<<Man muß aufhören, von „den” Migranten zu reden.
Wir müssen uns einmal die unterschiedlichen Migrantengruppen anschauen. Die Vietnamesen: Die Eltern können kaum Deutsch, verkaufen Zigaretten oder haben einen Kiosk. Die Vietnamesen der zweiten Generation haben dann durchweg bessere Schulnoten und höhere Abiturientenquoten als die Deutschen.>>

Und in dieser Relation ist dann alles andere viel klarer und vielleicht sogar richtiger, wenn auch, und diesen Vorwurf muss er sich gefallen lassen, eine Pauschalierung (positiv und negativ natürlich) Tatsachen auch verwischen kann. Den Türken oder Araber mit mangelhafter Integration gibt es nämlich nicht, sondern immer auch die gegenteiligen Entwicklungen (auch das sagt Sarrazin!). Aber wir haben alle auch mehr oder weniger diese oder ähnliche Erfahrungen gemacht. Und sollten daher ehrlich sien. Und Sarrazin nicht verteufeln, sondern hinterfragen!
/ghe

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