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Samstag, 12. Januar 2013

Lammert, die Medien und unser Peer

Heute morgen las ich das unbedingt lesenswerte Interview der Welt mit dem Bundestagspräsidenten Lammert, einer übrigens sehr ehrlichen und sympathischen Persönlichkeit unseres öffentlichen Lebens. Zwei Dinge sind daran wichtig:
1. Die ehrliche und richtige Beantwortung aller Fragen, einschließlich derjenigen nach den neuesten Äußerungen Steinbrücks zu den Kanzlergehälter:
"Ich will mal daran erinnern, dass er es nicht war, der dieses Thema aufgebracht hat. Das haben wieder mal Journalisten für eine der scheinbar dringenden Fragen der Republik gehalten. Mein Vorwurf der Beschäftigung mit drittrangigen statt mit erstrangigen Fragen richtet sich mindestens so sehr an die Medien wie an diejenigen, die auf solche Fragen antworten. Steinbrücks Entgegnung war ehrlich, übrigens auch zutreffend, aber unklug."
Fest steht für mich, dass das enorme Medienecho auf die Einlassung Peer Steinbrücks über die zu niedrigen Kanzlergehälter zwar unklug (und er ist eben einer, der offen sagt was er denkt - hierzulande suizidal) war, aber von den Aufmerksamkeit heischenden Medien (hier: FAS) drastisch hochgespeilt wurde, mit dem klaren Ziel, den Kanzlerkandidaten der SPD in diese Falle laufen zu lassen und ihn dadurch zu beschädigen. Denn die FAS kann sich eine Nähe zur SPD nicht nachsagen lassen, das nicht. Und deshalb will man aus diesem Lager der linken Truppe SPD schaden, und so werden solche Kampagnen eben gesteuert in diesem Lande.
Oder (2) zur Frage der Gerechtigkeit, die er mit dem Hinweis beantwortet, "Ein großes Thema sind für mich die erstaunlichen Summen, die öffentliche Rundfunk- und Fernsehgesellschaften zum Beispiel für Sport-Rechte zahlen. Damit werden ebenso erstaunliche Gehälter im Sportbetrieb ermöglicht. Im Ergebnis trägt der Gebührenzahler zur Finanzierung von Traumgehältern bei. Das muss sich dringend ändern."
Diese so sachlichen Äußerungen Lammerts (CDU!) werden sicher nicht das Echo finden, das dieser kleien Nebensatz Steinbrücks fand. Unfaires Verhalten dieser Zeitung, aber auch derjenigen, die das dann begierig aufgriffen. Was ist los in unser Republik, in der die öffentliche Meinung eine Medienmeinung ist?
Angela dagegen: unangefochten durch ebendiese Medien, im Umfragehoch, sie wird's wieder machen; jede Gesellschaft hat den Kanzler, den sie verdient.

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