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Freitag, 26. September 2008

Krise der Krankenhäuser

nach der Finanzkrise einmal mehr die schon seit Jahrzehnten beschworene Krise der Krankenhäuser.
Ein Aktionsbündnis aus Krankenhausgesellschaften, Ärztekammer und Gewerkschaften hat doch tatsächlich über 110.000 Leute in Berlin gestern auf die Straße gebracht. Tolles Zahlenergebnis, doch was steckt dahinter? Machtdemo der Spitzenorgs? Verdi? Wahlkampf? Alles von dem?
Angeblich sollen in den nächsten Jahren bis zu 30% der Krankenhäuser schließen, wenn nicht mehr als die von der lieben Ulla vesprochenen 3 Milliarden in dieselben fließen und das Personal gehörig aufgestockt wird. Aus meiner Erfahrung stimmt nur das Letztere. Schließungswürdige Krankenhäuser jedoch gibt es tatsächlich, sogar in meiner unmittelbaren Nachbarschaft. Sie sind unrentabel und lassen in ihrer Qualität nach, denn der Trend geht hin zu den von mir sog. Eingriffskrankenhäusern (-zentren: Beispiel Herzzentren), die die notwenigen Akuteingriffe vornehmen. Auf den anderen Seite steht der Ruf nach dem "wohnortnahen" KH der "Grundversorgung", der Wähler mobilsiert und dna der Sache vorbeigeht, wie der Ruf nach dem wohnortnahen Facharzt um die Ecke, der wbwnfalls nur billiger Populismus ist. Denn zum FA nimmt jeder Patient gern auch längere Wege in Kauf, wenn er denn optimale Behandlung sucht.
Und dann: Grundversorgung. Was ist das in Zeiten der Spezialisierung?
Gallen-, Blinddarm-OP? Behandlung der Lungenentzündung, der "schweren" Grippe, des Raucherbeins? Oder des Betagten mit seinen meist komplexen Erkrankungen, des Schlaganfalls (der sowieso Gegenstand aggressiver Tgerapie in stroke units sein sollte)?
Zunächst gilt es an den immer noch verkrusteten Strukturen des KH-Systems, das vor allem Arbeitsplätze sichern soll und Leistungen anbietet (s.o.), die heute entweder ambulant (Link: amb. Operieren) oder aber in Spezialkliniken (betagte Menschen) vorgenommen werden können. Gerade eine Spezialisierung auf die Behandlung der alten Menschen, sei es in stationären geriatrischen Zentren oder in -ambulanten - Medizinischen Versorgungszentren, muss heute Sinn machen, nicht aber die künstliche Lebensverlängerung von "Klitschen".
So gesehen, ist der Auftritt des Aktinsbündnisses ein zweifelhafter. Er dient in erster Linie Besitzstandwahrung und demonstriert die Macht der Gewerkschaft Verdi! Gut daran ist die Forderugn nach mehr und gut bezahltem Personal, das für die genannten Zentren essentiell ist.
Aber mehr Geld? Schließt die Klitschen und schafft neue Strukturen mit dem eingesparten Money!! So mein Rat eines alten Klinikers. Dann gäbe es auch keine Beitragserhöhungen (oder fast keine...).

/ghe

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