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Samstag, 5. April 2008

ja Karajan, it was my era


Klar, in Berlin der 60er waren die Philharmonie und HvK nicht zu trennen und auch nicht wegzudenken: wir versuchten mehrfach Karten für eine Karajanaufführung zu bekommen, es ist uns auch einmal auf einem entfernten Stehplatz gelungen, er kam mir unglaublich klein vor, ein Attribut, das ihn sicher erzürnt hätte. Wir standen aber, glaube ich, in front of him, so waren die Stehplätze in der Philharmonie, die den Namen "Zirkus Karajani" trug, angeordnet. Diese damalige Kulturszene, die wir in vollen Zügen genossen, wenn das Geld denn reichte, war musikalisch Karajan-bestimmt, in der Oper der hinreißende Wunderlich, die wunderbare Rothenberger oder auch die verhaltene Christa Ludwig, im Theater Boy Gobert, der jungen Götz George, im Kabarett Wolfgang Neuss oder die Stachelschweine... Immer aber auch Frontstadt. deshalb waren wir ja da, angezogen von der Gegensätzlichkeit hüben und drüben. Auch die Kulturstätten selber zogen uns in ihren Bann: die Deutsche Staatsoper Berlin im Westen, die Deutsche Staatsoper unter den Linden im Osten. Karajan war hier nur vor dem Krieg GMD.
Heute wäre ein solcher Musiker mit seinem diktatorischen Anspruch nicht mehr möglich - und doch wünschenswert! Der Klang eines Orchesters ist ja immer gemeinsames Arbeitsergebnis unter einem Dirigenten und nie ohne ihn. Ohne ihn hat ein Orchester, besonders ein Symphonieorchester, keine Berechtigung. Die musikalische Interpretation der Werke Beethovens z.B. ist für mich eine ewig (?) gültige. Ich habe alle Symphonien auf meinem Ipod.
Schade um diesen Mann, deren Art es nichrt mehr geben wird! Obwohl er auc seine Schattenseiten hatte: NS, Streit mit den Philharmonikern, Luxushang etc. Aber ich habe ihm seinen Reichtum gegönnt, im Gegensatz zu den heutigen sich unsittlich bereichernden Managern.
/ghe

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